Die Erfindung des Films

Der Film war bestimmt eine der größten technischen Revolutionen des letzten Jahrhunderts. Dabei hat das Medium selbst besonders die Unterhaltung beeinflusst, und unsere Gewohnheiten so sehr geformt, dass sich niemand mehr vorstellen kann, nie im Kino gewesen zu sein, niemals abends durch das Programm gezappt oder sich viele Trailer angeschaut zu haben. Die Entwicklung der Technologie ist jedoch auch selbst eine Geschichte, die nicht bloß für Technikinteressierte spannend ist.

Die optische Täuschung

Wie funktioniert aber ein Film? Wie werden die bewegten Bilder aufgenommen und später abgespielt, sodass wir den Schauspielern und Schauspielerinnen zusehen können?

Das bewegte Bild ist eine optische Täuschung, die aus sehr vielen unbewegten Bildern besteht. Wenn diese schnell nacheinander gezeigt werden, dann sieht es so aus, als würden sie sich bewegen. Die Menschen haben schon immer mit Darstellungsweisen experimentiert. Schon in Höhlenmalereien aus der Steinzeit sind Bewegungsabläufe wie auch szenische Darstellungen erkennbar.

Doch erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden Bilder mithilfe von Kerzen und später Öllampen an Wände projiziert. Die Bilder bewegten sich zwar noch nicht, jedoch waren sie bereits Darstellungen, die, obwohl sie erst zur Stärkung des christlichen Glaubens gedacht waren, schnell zur Unterhaltung dienten.

Ende des 19. Jahrhunderts war der Erfindergeist geweckt. Durch die Entdeckung der Elektrizität konnte in völlig neue Richtungen gedacht werden, und auch wenn 1890 noch bloß eine einzige Person in einem sogenannten Guckkasten sitzen konnte, wurden die ersten Filme aufgezeichnet und angeschaut.

1895 wurden im Grand Café die ersten kurzen Filme für ein zahlendes Publikum gezeigt, die jedoch zum Großteil aus Alltagsszenen bestanden.

Das Uncanny Valley

Eine dieser aufgezeichneten Szenen war ein Zug, der auf die Zuschauer zuzurasen schien. Daraus ergab sich der berühmte Uncanny-Valley-Effekt, denn die Zuschauer erschraken nicht bloß, sondern rannten zu großen Zahlen von der Leinwand weg. Das Medium war derart unbekannt, dass es auch unheimlich wurde. Heute kann man den Effekt auch noch beobachten, wenn Roboter zum Beispiel täuschend echt menschliche Emotionen spiegeln können.